Maßnahmen aus der Wiener Frauenbefragung

Mehr Chancen: Aus- und Weiterbildung und gleicher Lohn

Bei betrieblichen Weiterbildungsmöglichkeiten und bei Aufstiegsmöglichkeiten wünschen sich die Teilnehmerinnen der Wiener Frauenbefragung "Wien, wie sie will." mehr Chancen. Mit den betrieblichen Weiterbildungsmöglichkeiten sind 51 Prozent "zufrieden", davon 22 Prozent "sehr zufrieden". Die Hälfte der Teilnehmerinnen sieht einen Verbesserungsbedarf.
Bei den Aufstiegsmöglichkeiten sind insgesamt nur 41 Prozent "zufrieden", davon 17 Prozent "sehr zufrieden".

Was auffällt: Im partizipativen Beteiligungsprozess sprechen viele Frauen Schwierigkeiten von Gruppen an, ohne selbst betroffen zu sein - etwa von Alleinerzieherinnen - oder sie thematisieren Probleme wie Altersarmut wegen niedriger Pensionen, auch wenn sie selbst noch arbeiten. Das zeigt, dass die Wienerinnen mit Frauen in anderen Lebenssituationen solidarisch sind und über den eigenen Tellerrand blicken. Das Schließen der Einkommensschere, die Unterstützung von Mädchen bei der selbstbestimmten Ausbildungswahl und Maßnahmen gegen Altersarmut gehören zu den vielen von den Frauen geäußerten Anliegen.

Maßnahmen

Folgende Maßnahmen zur Forderung "Mehr Chancen" werden umgesetzt:

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  • Weiterbildung:
    Ziel ist die Erhöhung des Frauenanteils in technischen Berufen – etwa über waff-Stipendien: Stipendien für berufstätigen Frauen von 10.000 Euro für ein Bachelor-Studium und 7.500 Euro für ein Master-Studium an Wiener Fachhochschulen.
    Bis zum Jahr 2025 werden 300 zusätzliche Studienplätze an den Wiener FHs für berufstätige Frauen finanziert. Der Fokus liegt auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technik.
    Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff)

  • Ökonomische Unabhängigkeit:
    Ein eigenes Projekt des Vereins Wiener Frauenhäuser in Zusammenarbeit mit dem AMS Wien steht allen gewaltbetroffenen Frauen in Wien offen und unterstützt sie auf ihrem Weg in die ökonomische Selbstständigkeit. Unter dem Motto: „Perspektive:Arbeit "Empowerment für gewaltbetroffene Frauen" sollen die Lebensumstände der Frauen verbessert werden. Der Verein Wiener Frauenhäuser und das AMS helfen ihnen, wieder im Arbeitsleben Fuß zu fassen, und damit zurück in die Selbstständigkeit zu finden.

  • Mädchen in MINT:

    • Am Wiener Töchtertag 2023 haben sich mehr als 4.000 Schülerinnen für einen Schnuppertag in einem der rund 250 teilnehmenden Unternehmen angemeldet. Die Erweiterung um den Töchtertag KIDS zeigt bereits Volksschülerinnen ihre Berufschancen auf.
      Wiener Töchtertag

    • Das neue Projekt "Mädchen feiern Technik" der Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle (MA 39) bietet Mädchen ab 10 Jahren Einblick in technische Berufe.
      Veranstaltungsreihe "Mädchen feiern Technik"
  • Mehr Chancen im Beruf und Weiterbildung für Frauen:

    • Der waff (Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds), das Nachbarschaftsservice wohnpartner und zahlreiche weitere Kooperationspartner*innen brachten 2023 ein niederschwelliges, kostenloses Angebot zu den Themen Aus- und Weiterbildung, Selbstbehauptung und Gesundheitsvorsorge direkt in die Bezirke. Auch im Rahmen der Wiener Wochen für Beruf und Weiterbildung wurden Events mit eigenem Frauenschwerpunkt umgesetzt.

    • Die Job- und Karrieremesse 2023 bot Interessierten Einblicke in die vielfältigen Job- und Karrieremöglichkeiten bei der Arbeitgeberin Stadt Wien.

    • Das Frauenservice Wien (MA 57) veranstaltet in Kooperation mit dem waff die kostenlose Workshop-Reihe „Frauen fragen Frauen“ zu Arbeit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
      Kostenlose Workshops zu Digitalisierung

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Folgende Kleinprojekte wurden u.a. passend zur Forderung „Mehr Chancen“ vom Frauenservice Wien (MA 57) gefördert:

  • Frauen Konferenz von Solidarität mit afghanischen Flüchtlingen

  • Mit HERZ & TECHNIK Sommercamp von MI(N)TMACHCLUB

  • Schweißkurse für Frauen und Mädchen von INNOC

  • Girls Space - Frauen*WERKstatt von Craftistas Wien - Offene FrauenWerkstatt

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